Durch Auswertung von Daten der Alliierten und lokal verfügbaren Akten sowie von Sekundärliteratur erstellen wir eine Angriffschronologie für den zu untersuchenden Bereich. Zu dieser Angriffschronologie recherchieren und beschaffen wir die passenden Luftbilder aus verschiedenen Archiven.
Die Luftbildauswertung erfolgt in verschiedenen Zeitabschnitten, wobei wir Luftbilder verwenden, die zeitlich vor, während und nach den Bombenangriffen liegen.
Zur Auswertung werden die am besten geeigneten Kriegsluftbilder mit aktuellem Karten- oder Luftbildmaterial in Übereinstimmung gebracht. Dadurch entsteht ein Kartenwerk, welches aktuelle Vermessungsdaten mit historischen Ansichten verbindet. Dieses Kartenwerk bildet die Grundlage für die weitere Luftbildauswertung.
Bei der Luftbildauswertung wird jedes einzelne Bild analytisch betrachtet und auf luftsichtige Besonderheiten überprüft. Sind Ereignisse nicht sofort eindeutig erkennbar, werden sie einer stereoskopischen Betrachtung unterzogen. Die stereoskopische Betrachtung ermöglicht eine räumliche (3-D) Ansicht und somit einen tieferen Einblick. Die gewonnenen Befunde aus jedem einzelnen Luftbild werden dann mit höchster Präzision lagerichtig in das Kartenwerk übertragen. Durch das Anbringen von festgelegten Sicherheitsbereichen um jeden einzelnen Befund, entsteht aus den Befunden der Luftbildauswertung eine Risikodarstellung, welche durch die Befunde der Aktenrecherche zu einer Darstellung der Risikobereiche führt. Durch die Luftbildauswertung und die Auswertung der Akten entsteht eine Risikobeurteilung zur möglichen Kampfmittelbelastung im untersuchten Bereich.
Seit dem Jahr 2012 ist die Luftbildauswertung in Kombination mit einem kampfmitteltechnischen Gutachten in der ONR24006-1 als vertiefte Vorstudie festgehalten. Als Ergebnis der vertieften Vorstudie entsteht eine Auswertekarte mit farblichen Unterteilungen sowie ein Gutachten mit den empfohlenen weiteren Kampfmittelerkundungen und einem Fazit für die geplanten Baumaßnahmen.